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Bereits in einer Urkunde von 1386 wird der Ort "Almerodde" erwähnt. Die Siedlung wurde in einem tiefen Taleinschnitt zwischen Schwarzenberg und Hirschberg angelegt. Von Witzenhausen im Norden, zog sich bereits im 17. Jahrhundert eine bedeutente Handelstrasse durch den Ort und über den damals berüchtigten Paß am Pfaffenberg (445 über NN), weiter Richtung Kassel bis nach Frankfurt. Bodenfunde aus dem  12. Jahrh. belegen, dass die besonders hochwertigen Tonlager schon damals bekannt waren und daraus eine  rege Ausbreitung des örtlichen Töpferhandwerkes erfolgte. Schon im Jahre 1503 wurden aus dem sogenannten "Glashafenton" besonders haltbare Schmelztiegel für technische Zwecke fefertigt und weit über die Grenzen Hessens hinaus vertrieben. Neben der Verwendung des Tones für die Schmelztiegelherszellung erfolgte über lange Zeit auch eine Nutzung für die Tonpfeifen-Produktion in vielen kleinen Handwerksbetrieben des Ortes. Bei der, besonders nach dem Ende des "Siebenjährigen Krieges", prosperierenden Entwicklung des Dorfes Großalmerode blieb es nicht aus, dass der Landesherr seinen Blick auf das Geschehen warf. Im Jahre 1775 erhielt der der Orr folglich "zur Belohnung des Fleißes seiner Einwohner" das Landesherrliche Stadtprivileg,
 

Aufnahme von ca. 1938. Blick nach Osten.

Aufnahme von ca. 1940. Blich nach Norden auf den Schwarzenberg.

Im Jahre 1919 folgt Friedrich HAHN, geb. in Gleishorbach/ Südpfalz, seiner Verlobten Anna Martha LIESE in deren Heimatstadt Großalmerode und heiratet sie dort. Die Familie LIESE stammt ursprünglich aus dem Ort Walburg bei Lichtenau unweit von Großalmerode. Dort waren die Mitglieder der stark verzweigten Sippe noch vorwiegend als Ackerbauern und Leinweber tätig.Durch den starken wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt Großalmerode im 18. Jahrhundert zog es viele Arbeitskräfte aus dem Umland in die tonverarbeitenden Betriebe der Stadt. 

Töpferstube im 19 Jahrhundert. Nach einem Gemälde von H. Pforr

Anna Martha LIESE und Friedrich HAHN lebten mit ihren Kindern im alten Zentrum der kleinen Stadt. "In der Gasse" ist die ursprüngliche Bezeichnung für die Straße. Später setzt sich die Bezeichnung "Fünffensterstraße" durch, da alle Häuser in der Gasse fünf Fenster haben. Bis zu einem großen Brand, im 19.Jh., befanden sich in den Hinterhäusern dieser Straße fast ausnahmslos kleine, handwerklich betriebene  Nagelschmieden. Das Haus Alte Gasse Nummer 9 war schon lange Zeit im Besitz der Familie Liese.  Die Räumlichkeiten der alten Nagelschmiede bestanden bis nach dem Ende des zweiten Weltkrieges. Auch im Jahre 2014 ist das Haus noch im Familienbesitz.

Das Haus "Fünffenstrstraße Nr. 9" mit den typischen fünf Fenstern. Foto aus dem Jahre 1927: Oben links Elise ROTHE. Oben rechts "Gretchen" die Ehefrau von Karl LIESE. Unten links Anna Martha LIESE mit ihren Kindern.





Wickenrode ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Helsa und liegt 4 km westlich von Großalmerode. Zwischen beiden Orten liegt der Pfaffenberg, über den eine historische Handelsstrasse führt, die den Berg bei einer Passhöhe von 445 Metrn überquert. Bis zum Jahre 1884 war auf der Passhöhe eine sogen. "Vorspannstation" eingerichtet die dazu diente, schwer beladene Fuhrwerke mit Hilfe zusätzlicher Pferdekraft über den Pass zu befördern.

Die älteste Erwähnung Wickenrodes stammt aus dem Jahre 1229. Der Ort wird in einer Urkunde des Erzbischofs von Mainz im Zusammenhang mit einem Güterverkauf erwähnt.

Philipp Jung , genannt "Lipps", um 1930

Anna Katharina Lohrmann geb.1871. "Trinchen" war über  Jahrzehnte  Mittelpunkt der Familie Jung. Ihre Vorfahren  stammen ursprünglich aus Melsungen an der Fulda. Dieser Familienzweig läßt sich bis ca. 1590 zurückverfolgen.

Die Geschichte der Jung-Vorfahren aus Wickenrode ist bisher nur in Ansätzen erforscht. Einen interessanten Überblick zur Gemeinde und ihrer Geschichte finden Sie hier.




Walburg auf einer Ansichtskarte von 1907

Der 8 km süddich von Großalmerode gelegene Ort ist heute ein Stadtteil von Hessisch Lichtenau. Die Siedlung besteht schon im 12. Jahrh. und ist vermutlich eine Gründung des Klosters Kaufungen. Im Jahre 1834 werden 615 Einwohner gezählt, die ihren Lebensunterhalt größtenteils als Leinweber und Ackerbauern verdienen. Eine eigene Kirche wird bereits um 14 Jahrh. erwähnt. Seit 1527 besteht eine evangelische Pfarrei. Die heutige Kirche stammt von 1773. Die Kirchenbücher reichen bis Mitte des 17. Jahrh. zurück.